24. September 2009

wo die medienkrise lebt und lebt und lebt


es ist quartierfest und der schreiner um die ecke hilft tatkräftig mit, wurststände und festbänke zu bauen. kommt der lokalreporter und fragt den schreiner: so, läuft ihre bude so schlecht, dass sie sich hier die zeit mit wurstständen vertreiben?

sowas in der art tat der qualitätsjournalist reto huntziker vom newsnetz mit frank bodin, einem der bekanntesten werber der schweiz. er fragte ihn: haben sie derzeit so wenig aufträge, dass sie zeit dafür haben? (für ein inserat gegen die minarett-initiative, siehe bild oben).

noch bescheuerter die frage: werber die politisieren – finden sie das in ordnung? der qualitätsjournalist reto huntziker unterstellt mit dieser frage, dass politisierende werber weniger okay sind als politisierende juristen, wirtschaftsbosse, professoren, schauspieler oder schreiner. was für ein unfug.

und der tiefpunkt qualitätsfreier investigation: für welche anderen politischen themen würden sie sonst noch werbung machen? – für den herrn vasella würde die entsprechende frage dann lauten: für welche anderen seuchen würden sie sonst noch pillen machen?

was für eine medienkrise.
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