6. März 2010

käptn fiala und die letzte schlacht an der dampfmaschine

ich fasse kurz die arena von gestern zusammen:

alle zeichen stehen auf sturm, aber die fdp tuckert unbeirrt und siegesgewiss johlend aus dem hafen und nimmt kurs auf die nächstbesten gut sichtbaren riesenbrecher, die sich unweit des hafens auftürmen. solche klabautermanns machen der fdp aber schon lange null eindruck und ausserdem hat sie sich eine ausserirdische navigatorin an bord geholt, die seit 2 jahren an einer staatsklage rumbastelt und diese sonst nirgends los wird. 

mit dieser staatsklage will die fdp die anrollenden riesenbrecher umschiffen und hofft natürlich, hinten auf eine oase neuer geldquellen zu stossen. frau fiala steht als käptn auf der brücke und steuert den arg angeschlagenen kahn so gut es eben geht. sie verlässt sich dabei ganz auf onkel leutenegger, der hinten im kartenhaus den genauen kurs berechnet. nicht einfach, bei dem schiefen wind und mit den uralten seekarten, seinen über jahrzehnte eingebrannten pr-sprech neu zu sortieren. die anrollenden riesenbrecher ignoriert er aber ganz bewusst, schliesslich sind sie auf seiner seekarte nicht verzeichnet.

in der hafenkneipe sehen dem skurillen schauspiel alle zu, die längst begriffen haben, dass der alte hafen nichts mehr taugt und selbst die stärkste flotte dem untergang geweiht ist, wenn sie ausgerechnet jetzt trotzdem rausfährt. aber frau fiala läuft auf voller kraft und gibt dem heizer an der maschine die taktfrequenz fürs kohleschaufeln in einem klassischen jetzt-erst-recht-stakkato durch: HEIZEN, PELLI, MEHR HEIZEN...

der funker hatte sich schon lange gefragt, warum heizer pelli, eine spitzenkraft aus dem tessin, seit tagen nicht mehr in der messe auftaucht – er ist am 7/24durchheizen. ganz unten, wo die letzte schlacht an der dampfmaschine abgeht. als tessiner macht ihm die hitze dort gar nichts aus und er ist froh, dass er hier in ruhe etwas tun kann, das man am abend auch sieht: die neuen löcher im kohlekeller.

neben der scheppsen führungscrew auf dieser komischen barkasse sind da noch ein paar matrosen. sie haben freilwillig angeheuert, in einer luschen hafenbar namens schockstarre, direkt neben der stillgelegten wechselstube vom reeder aus riga.

dem vernehmen nach ist die "schockstarre" eigentlich ein arbeitslosenprojekt für psychiater und werbefuzzis, die hier ewiggestrige und unbelehrbare auf das böse erwachen vorbereiten. u.a. mit erlebnisevents wie dieser höllenfahrt in den riesenbrecher. kenner sagen, sie, diese matrosen, seien von den alten zuständen dermassen langzeitsediert, dass das die einzige möglichkeit sei, sie aus diesem tiefschlaf rauszuholen. irgendwie.

der hafenmeister denkt, bei einem warmen tee brummeld über die neuen hafenpläne gebeugt: niemand hätte gedacht, dass es soweit kommt mit der guten alten fdp, aber so sind sie wenigstens von der strasse weg.

was natürlich äs bitzli eine einfache denke ist, finde ich, denn am ende versenken die mit ihrer manischen starrköpfigkeit die ganze flotte. und was, herr hafenmeister, nützt uns ein neuer hafen ohne flotte? wo trinken sie da in zukunft ihren tee? das ist ja, als gäbe der kleinbauer die letzte kuh als zahlung an die neue melkmaschine.

gut, wir wollen die sache jetzt nicht unnötig dramatisieren, die fdp kann schliesslich machen was sie will.

und ich geh jetzt wieder echolote eichen.
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