14. April 2010

verlegerblues #3: neininger fordert "linksetzung nur auf anfrage"


zuerst habe ich gedacht es ist ein witz. ist es aber nicht, er meint es ernst.

norbert neininger, chefredaktor und verleger der schaffhauser nachrichten und mitglied des präsidiums im verband schweizer presse, dort zuständig für das departement publizisitk, findet es den "richtigen weg (die rückkehr der vernunft)", dass man das setzen von links auf webseiten nur noch auf anfrage zulassen sollte.

wie bitte?

...?

da bleibt mir doch glatt die sprache weg. aber sowas von.

man muss es einmal deutsch und deutlich sagen:

mit solchen und ähnlich abstrusen positionen überleben die blätter dieser herren keine 3 jahre mehr. verleger mit dieser denke haben in der medienlandschaft von morgen nichts mehr verloren.

die totale verkennung der neuen medienrealitäten ist das eine, die schamlose doppelzüngigkeit des herrn chefpublizisten neininger das andere: wie kann man eine "linksetzung nur auf anfrage" fordern und gleichzeitig in seinem blogheader "freiheit für andersdenkende" fordern? für viel dümmer kann man seine leser nicht mehr verkaufen.

das ist genau die art wischiwaschi, für die in der medienlandschaft von morgen niemand mehr einen rappen bezahlen wird. und das ist gut so.

wie lange der verband schweizer presse einen solch kruden medienfundi noch als chefpublizisten halten kann, bleibt abzuwarten.

ts...
.

4 Kommentare:

  1. Was man vielleicht noch erwähnen sollte:

    Die Idee stammt in der aktuellen Version aus Japan – http://nikkeieu.com/j/privacy/index.asp – und wurde durch die NYT in die westlichen Medien getragen.

    Nebenbei: Wäre es nicht genauso «vernünftig», wenn Medien nur noch auf Anfrage hin über Personen schreiben dürften? :->

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  2. merci für den hinweis, aber das schreibt er ja in seinem post, den ich verlinkt habe. ;-)

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  3. Ja – das war nicht als Korrektur gedacht, sondern eher als Ergänzung für alle, die wie ich bisweilen unter Linkklickfaulheit leiden … ;)

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  4. Na ja, vielleicht sollten dann mal sämtliche Blogger keine Links zu online-Zeitungen mehr setzen, kein Twitterer mehr Links zu online-Zeitungen twittern ...

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